Schöner wohnen in Berlin

Schöner wohnen in Berlin

Schöner wohnen in Berlin

Muss man sich im Grunde nicht die Frage stellen, ob es so etwas wie einen aktuellen „typischen Berliner Stil“ oder überhaupt einen typischen Stil geben kann in Zeiten von Blogs, in denen jede neue Interieur-Idee, jeder Style sich sekundenschnell in der Welt verbreitet und adaptiert wird? Ist dieses „typisch“ noch zeitgemäß, bezogen auf einen Trend? Nein.

Hettler.Tüllmann Foto: Presse Möbeldesign Berlin

Hettler.Tüllmann
Foto: Presse

Trends sind heute global, und ein typischer Berliner Stil könnte letztendlich nur provinziell sein. Aber, keine Frage, Berlin ist, was das moderne Leben angeht, auf der Höhe der Zeit, und es gibt hier eine ganze Reihe interessanter Möbeldesigner.

 

Lampe Hettler.Tüllmann Foto: Presse Möbel Design Berlin

Lampe Hettler.Tüllmann
Foto: Presse

Neues entsteht durch Austausch, durch den Mut, über den eigenen Tellerrand zu schauen, offen zu sein für Neues und Fremdes; Unbekanntes als Chance zu sehen und Menschen aus aller Welt mit offenen Armen zu empfangen. Dass Design aus Berlin international ist, zeigt die Website von Hettler und Müllmann (www.hettlertullmann.com) auf der sympathischerweise auch die Praktikanten der letzten Jahre und damit ihr Anteil am Erfolg vorgestellt werden.

Elisa Strozyk Möbel Design Berlin

Teppich Elisa Strozyk
Foto: Studio Been

Da war Berkan aus der Türkei dabei, Guillaume aus Paris, Carmen aus Toronto, Iria aus Spanien, Ara aus Mexiko, Margherita aus Rom, um nur einige zu nennen. Katja Hettler und Jula Tüllmann haben in New York und Paris gearbeitet, bevor sie nach Berlin zurückgekommen sind. Nachhaltigkeit, traditionelles Handwerk und eine Idee hinter dem Produkt sind für sie essenziell. Ihre Tische aus Kork, ihre Sessel und Lampen aus Papier stehen beispielhaft dafür. Sie würden sich in ihrer schlichten und dabei dekorativen Anmutung gut in den großen Altbauwohnungen, die es in Berlin gibt, und die zumindest für eine Gruppe junger Leute auch noch bezahlbar sind, sicher gut machen.

Der Umgang mit Raum ist in Berlin unbekümmerter

Sebastian Scherer Foto: Studio Holt Möbel Design Berlin

Sebastian Scherer
Foto: Studio Holt

Das ist vielleicht doch noch typisch Berlin: großzügige Altbauwohnungen mit Parkettboden, minimalistisch eingerichtet von jungen Menschen, die zusammenleben, als WG oder Zweckgemeinschaft. In Paris, London oder New York sind solche Wohnungen unbezahlbar oder viel kleiner und damit zwangsläufig voller. Der Umgang mit Raum ist in Berliner Wohnungen oft unbekümmerter, man hat gewissermaßen noch Luft zwischen Sessel und Bett. Neu für Berlin sind die Wohnungen mit den großen Verglasungen und dem Estrichboden. Während früher jeder, der die Wahl hatte, sicher eine Altbauwohnung bevorzugt hätte, sind Neubauwohnungen jetzt eine Alternative – wenn man sie denn bezahlen kann. Auch in Berlin wird der Wohnraum knapper und teurer. Was in den letzten Jahren gebaut wurde, war für den gehobenen Bedarf.

Maimi "Bestrickende Lampen" Foto: Maiami

Maimi „Bestrickende Lampen“
Foto: Maiami

Apropos, typisch Berlin ist natürlich auch die Königliche Porzellanmanufaktur, kurz KPM. In Berlin-Tiergarten gibt es in einer der ältesten erhaltenen Gewerbebauten mit Ofenhalle, Schlämmerei und ehemaliger Dreherei eine Ausstellung, Führungen zur Geschichte der KPM und der Porzellanherstellung – natürlich auch ein Café. Gut verpackt kann ein Stück Porzellan von KPM ein schönes Berliner Souvenir sein.

Fordern Sie die Berliner heraus!

Porzellan ist ohne Frage ein besonderes Material, die Wooden Textiles von Elisa Strozyk, (www.elisastrozyk.de) halb aus Holz, halb aus Stoff, fast so etwas wie eine Materialneuerfindung mit einer unerwarteten Form von Flexibilität, nicht wirklich hart, nicht wirklich weich. Eine Kollektion von Tischläufern und Plaids der Designerin gibt es exklusiv im Gestalten-Shop im neuen „Bikini Berlin“ gleich hinter der Gedächtniskirche. Das „Bikini“ ist Berlins modernstes und anspruchsvollstes Einkaufszentrum, das einen Besuch wert ist. Auch das Angebot des „Supermarket Concept Space“ im Bikini mit Homewear, Fashion und jungen und lokalen Designern ist interessant. Kaum vorzustellen, dass Sie dort kein Mitbringsel finden. Zum Schluss sollten noch die Designer Sebastian Scherer und Maike Dietrich genannt werden. Sebastian Scherers Glastische, die Isom Cubes, sind ganz und gar moderne Wohnobjekte, die dem global so angesagten Vintage-Chic – Stichwort Eames, Jacobsen – paroli bieten, oder ihn gekonnt kontrastieren können. Ein Isom Cube zum 70ies-Sofa, da könnte man fast doch noch vom Berlin-Style sprechen (www.sebastianscherer.com).

Irgendwie lustig sind die gestrickten Lampen der Berliner Designerin Maike Dietrich, Gründerin des eigentlich für fashionable Strickmode  bekannten Labels Maiami (www.maiami.de). Wie schön, dass fast alle Designer Onlineshops haben oder weltweit verschicken. Zuletzt noch der Tipp: Es ist nicht so schwer, in Berlin auch privat eingeladen zu werden. Die Berliner sind gastfreundlicher als ihr Ruf. Fordern Sie sie heraus!

 

Text ist auch erschienen im City Guide Berlin&I
www.berlin-and-i.de

 

BIKINI BERLIN
Budapester Str. 38-50
10787 Berlin
https://www.bikiniberlin.de

 

KPM Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin GmbH Wegelystraße 1 10623 Berlin
www.kpm-berlin.com