Kopf-Sache

Ein Hut auf dem Kopf kann zweckmäßig sein oder trendy. Ihn zu tragen, birgt aber auch ein Risiko.

Hüte sind seit Jahrhunderten fester Bestandteil der Männermode. Sie signalisierten die Zugehörigkeit zu einer Gesellschaftsschicht und waren selbstverständlicher Bestandteil formeller Kleidung. Lange war es eine Frage der Etikette, im Freien und mindestens zu bestimmten Anlässen einen Hut zu tragen – keine der Mode. Das ist lange her. Kein Mann (und keine Frau) muss heute noch einen Hut tragen, außer, wenn es bitterkalt ist und die Ohren nicht abfrieren sollen. Dann spielt auch die Optik eine untergeordnete Rolle.

Wer sonst einen Hut trägt, setzt damit ein Zeichen, macht sich sozusagen auffällig. Immer mal wieder wird der Hut als Trend propagiert. Es heißt, er peppe jedes Outfit auf, wirke cool und selbstbewusst. In diesem Jahr war auffällig, wie viele Hüte über die Laufstege getragen wurden. Auch auf der Pitti Uomo in Florenz und anderen modischen Anlässen gab es so etwas wie einen männlichen Hut-Hype. Die besonders schicken Jungs trugen Baskenmützen, aber auch klassische Filzhüte waren zu sehen – eigentlich jede denkbare Variante der Kopfbedeckung. Mit Hüten ist das aber so eine Sache, denn eins ist klar: Ein Hut macht nicht automatisch zu Johnny Depp oder Pharrell Williams, die gerne einen Fedora aus Filz mit breiter Krempe tragen. Auch eine Schiebermütze macht noch keinen Brad Pitt oder Leonardo DiCaprio. Ein Hut wirkt nicht auf jedem Kopf selbstverständlich lässig und cool. Oft ist das Gegenteil der Fall. Eben, weil er heute offensichtlich ein modisches Statement und eine bewusste Entscheidung ist, muss Mann aufpassen, was er sich auf den Kopf setzt, sonst sieht’s schnell zu modisch bemüht oder sogar albern aus. Das gilt übrigens auch für den Einsatz anderer Accessoires, Einstecktücher, Hosenträger und die so trendigen Männer-Handtaschen.

Baseballkappe, klassischer Fedora, Panama- oder Schlapphut: Die Frage „Steht er mir oder steht er mir nicht“ – und „passt er zum Rest der Aufmachung?“ sollte sich jeder Mann kritisch vor dem Spiegel stellen. Beim leisesten Zweifel besser unbehütet aus dem Haus gehen. Hauptsache, die Frisur sitzt.