Well-Being

Die Luxuskonzerne Kering und LVHM haben unlängst eine Selbstverpflichtung zum Well-Being, also Wohlsein ihrer Models bei der Arbeit, veröffentlicht. Die Mädchen und Jungen sollen nicht zu jung, zu dünn, dafür aber gesund sein. Die Arbeitszeiten werden geregelt, und dass sanitäre Einrichtungen in der Nähe ihrer Einsatzorte sind. Außerdem sollen sie nicht frieren und etwas zu essen bekommen. Wer die Charta liest, fragt sich, was den armen Model-Mädchen und Jungen bislang wohl so alles zugemutet wurde. Mich bringt sie vor allem darauf, dass genau jetzt die Zeit ist, in der wir uns unbedingt alle selbst eine Well-Being Verpflichtung gönnen sollten. Sie gilt, bis die ersten Krokusse draußen wieder sprießen. Dann überlegen wir nochmal, wie sie modifiziert werden könnte. Momentan schlage ich vor, dass ein bis zwei Kekse täglich mehr erlaubt sind. Die mit der Einnahme verbundene Ausschüttung von Glückshormonen macht uns attraktiver als die unter den gerade so modernen oversized Wollpullovern

 

 

 

versteckte Bikinifigur. Außerdem sollten wir es uns zuhause gemütlich machen. Da gibt es nun verschiedene Möglichkeiten und Trends. Groß im Rennen ist ja die aus dem dänischen kommende Hyggeligkeit. Die Dänen und Skandinavier generell haben Übung im Umgang mit widrigen Wetterlagen. Hygellig bedeutet viele Kerzen, Kuchen und warme Socken. Der Einrichtungsstil zum Lebensgefühl ist zurückgenommen und nordisch klar. Helle Naturtöne für Möbel, Decken und Kissen, die Wände sind weiß oder cremefarben. Holz spielt eine große Rolle. Das ist ohne Frage geschmackvoll, aber eventuell auch ein wenig langweilig. Exzentrik zu wagen, vielleicht mit leuchtenden Samtkissen und tropischen Blumenarrangements, ist durchaus eine Well-Beeing Alternative, um den Novemberblues zu vertreiben. Trendy wäre auch, schicke Outdoormöbel ins Wohnzimmer zu stellen, das so im wahrsten Sinne des Wortes zum Wintergarten wird. Was uns grundsätzlich glücklich von Models unterscheidet ist, dass wir nicht die meiste Zeit im Hotel wohnen. Das ist nämlich wirklich traurig. Ein richtiges Zuhause zeigt gelebtes Leben und verträgt auch Stilbrüche.