An Weihnachten ist die Kunst des Schenkens besonders gefragt. Ein sensibles Thema.
An Weihnachten möchte man – manchmal muss man auch – mehrere Personen bescheren. Und da geht es schon los. Wer alles hat das „Recht“, auf ein Geschenk zu hoffen. Na klar, die Kinder. Kinder bleiben schließlich immer Kinder, egal wie alt sie sind. Für Eltern sollte das gleiche gelten. Selbstverständlich stehen auch nahe Verwandte und enge Freunde auf der Geschenkliste, etwas weiter hinten und nicht ganz uneigennützig der Hausarzt. Sollte nun aber auch der Zahnarzt etwas bekommen, der dieses Jahr gar nicht gebohrt hat? Es folgen die Apothekerin, der Yoga-Lehrer, die hilfreiche Kollegin. Die neugeborene Großnichte vierten Grades – Mama hat an sie erinnert – und natürlich Schwager und Schwippschwester. Noch jemanden vergessen? Natürlich: Großtante Ursel, die sich dieses Jahr eingeladen hat. Die Liste kann einem Schweißtropfen auf die Stirn treiben. Wem darf man einen Schein zustecken, wer sollte ein persönlicheres Geschenk bekommen, wer darf leer ausgehen? Im Zweifelsfall muss hier die Intuition entscheiden. Generell gilt: Schöne Geschenke sind mit dem Auge des Beschenkten ausgesucht. Der eigene Geschmack spielt nicht die wichtigste Rolle. Und, wer würde sich nicht über eine Aufmerksamkeit freuen? Ein wirklich unerwünschtes Geschenk ist nur jenes, das das Gegenüber beschämt. Sextoys, Dessous, einen Porsche oder auch Laubsägearbeiten sollte ein sorgfältig ausgewählter, kleiner Personenkreis unter dem Weihnachtsbaum finden. Gibt es Trend-Geschenke? Das zentrale Thema in diesem Jahr war in vielerlei Hinsicht Nachhaltigkeit. Statt bekannte Marken im Auge zu haben, kann man beim Verschenken von Kleidern mehr aufs Öko-Label achten. Produkte aus Werkstätten, die soziale Projekte unterstützen, sind hilfreich und gewissermaßen trendy. Zur recycelten Yogamatte noch eine private Trainer-Stunde, eine Essenseinladung ins Veggie Restaurant, einen Ausflug in die Natur: Erlebnisse sind ein anderer großer Geschenk-Trend. Nichts ist wertvoller als Quality Time. Gerade auch zu Weihnachten.
