Zeitgeist Kolumne – Black beauty

Strahlende Farben, phantastische Muster, spannende Schnitte. Mode aus Afrika trifft einen Nerv

 

 

Namen wie Taaru Suuf, Christie Brown, oder Thebe Magugu, 2020 der erste afrikanische Gewinner des bedeutenden LVHMPreis Modepreises, sind einem nicht geläufig, aber Mode aus Afrika ist plötzlich ein Thema. Nicht weil sie so „ethno“ ist oder, weil „man helfen“ möchte, sondern, weil sie eine eigene Ästhetik hat und gut in die Zeit passt. Tradition, Regionalität, Handwerklichkeit und Nachhaltigkeit sind Schlagworte, die gerade hoch im Kurs stehen. Sie alle beschreiben genau das, was Mode aus Afrika auch ausmacht.
Es gibt im eigentlichen Sinne keine Modetradition in Afrika, aber Kleidung hatte hier immer eine besondere Bedeutung, etwa ritueller Art und auch, weil man schön sein wollte – oft widrigen Umständen zum Trotz. Kleidung in Afrika ist Ausdruck von Stolz, sich in Schönheit zu präsentieren ein Zeichen der Selbstachtung und des Respekts für das Gegenüber. Afrikanische Mode ist der größte Kontrast zum Jogginhosen-Look oder Homewear Style. Vielleicht stilbildend für die Idee von einen „neuen Eleganz“, nach der die Mode gerade sucht. Die Stärke der neuen Designergeneration aus Afrika liegt darin, dass sie weiß, was in Paris und Mailand los ist, sich ihre Kreativität aber aus der eigenen vielfältigen Kultur und den Traditionen des Kontinents speist. Mode aus Afrika ist genau wie Mode sein sollte: Inspirierend und überraschend. Waridi Schrobsdorff, ehemaliges Model aus Kenia ist mit ihrem Projekt Fashion Africa 254 (www.fa254.com) eine Botschafterin afrikanischer Mode in Deutschland. „Die Designer aus Afrika stehen am Anfang einer Entwicklung“, sagt sie, „sie sind neugierig und haben eine besondere Energie.“ Das bewies auch die Show südafrikanischer Mode, die die Fashion Week Berlin im Frühjahr eröffnete oder das Magazin über Mode aus dem Senegal, das das Goethe Institut in Kooperation mit dem Œ Magazin (www.oe-magazine.de) gerade herausgebracht hat. Afrika ist schon lange ein Versprechen. Die afrikanischen ModemacherInnen halten es.