zeitgeist Kolumne: Nachhaltig

Lifestyle bedeutet mehr als nur „gut auszusehen“. Modern ist, Verantwortung zu übernehmen für das, was man tut.

 

 

Jetzt, wo es kalt wird, erinnern wir uns vielleicht sehnsüchtig sogar noch an die heißesten Sommertage. Allerdings, vielen von uns hat dieser Jahrhundertsommer doch zu denken gegeben. Wir fragen uns: War das noch „normal“. Das Bauchgefühl sagt „nein“, da hat sich etwas verändert. Die Statistik stellt fest, es wurde zwar kein neuer Hitzerekord aufgestellt, aber noch nie wurde eine längere Trocken- und Wärmeperiode aufgezeichnet. Noch nie war es im April und Mai bereits so warm. Ziemlich wahrscheinlich, dass der Umgang der Menschen mit der Natur einen Anteil an diesen Veränderungen hat. Das ist Gesprächs- und Zeitgeistthema. Die Lifestyle-Branche will und muss darauf reagieren. In der Mode rücken nachhaltige Produktionsmethoden immer mehr in den Fokus. Wieviel Wasser wird verbraucht? Wie wird gefärbt? – Kommt Ihnen vermutlich bekannt vor. -Kleider werden recycelt, getauscht oder verliehen. Das Umdenken hat begonnen. Eigene Messen zum Thema „Green Fashion“, wie etwa die Neonyt, sind äußerst erfolgreich. Die Mode verlangt nicht nur nach Eleganz, sondern vor allen Dingen auch nach Relevanz. Wer möchte schon in Schönheit sterben? Auch Interieur-Designer beschäftigen solche Fragen. Woraus, wie und von wem zum Beispiel werden Teppiche gewebt? Das wollen Verbraucherinnen und Verbraucher wissen. Und auch der Tourismus, die Reisebranche, arbeitet am Thema Nachhaltigkeit und Fairness. Längst sind Erlebnisse vielen wichtiger als neue Kleider. Reisen, besondere Beauty-Treatments und Mahlzeiten bieten genau das und oft genug alles in Kombination. Bewusstes Reisen bedeutet, vor Ort lieber den Bus oder das Rad zu nehmen. Beim schwedischen Trend Plogging sammeln Jogger unterwegs Abfälle ein, das kann man auch auf Wandertouren oder am Strand machen. Die thailändische Organisation „Trash Hero“ etwa befreit Strände und Natur regelmäßig von Müll. Auf den Malediven können die Gäste des Gili Lankanfushi bei der Aufforstung von Korallenriffen helfen. Hotels, die dem Green Pearls Verbund angehören, bieten nachhaltige Pflegeprodukte, ein Kaffeeservice ersetzt die Kapseln. „Es geschieht nichts Gutes, außer man tut es…“